Der Parson Russell Terrier (ein persönliches Rasseportrait)
Aufmerksam schaut der kleine weiße Hund aus seinen dunklen, mandelförmigen Augen auf seinen Führer. Was steht an? Stöbern, die Arbeit unter Tage oder vielleicht eine Totsuche? Der PRT hat nunmehr seit 20 Jahren die Anerkennung als eigenständige Jagdhunderasse durch die FCI und erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit unter Jägern. War der aus England stammende, langbeinige Terrier in Deutschland früher eher im Pferdestall als Reitbegleiter und Schadnagerbekämpfer zu finden, so sieht man ihn heutzutage vielerorts als laut jagenden Stöberhund auf Drückjagden, als Allrounder, welcher Krähen und Enten apportiert oder als Spezialist für die Arbeit unter der Erde an Fuchs, Dachs und Marderhund. Hier arbeitet er hart ohne Selbstgefährdung und bringt das Raubwild durch hartnäckiges Bedrängen zum Springen. Ebenso passioniert jagt der Parson Schalenwild und gerade in unzugänglichem Terrain spielt er seine körperlichen Vorteile gegenüber größeren Hunderassen aus. Renitente Schwarzkittel aus dem Brombeerverhau zu drücken erfordert Schneid, Nerven und letzten Endes auch ein robustes Äußeres. Über all diese Attribute verfügt der PRT, welchen es in rauer und glatter Jacke und in drei Farbschlägen gibt. Braun-weiß, tricolor oder schwarz-weiß sind die beim Parson vorkommenden Farben, die hauptsächlich an Kopf und Rutenansatz vorkommen und Weiß mit mehr als ca. 75% am Körper überwiegen soll. Das Haar ist hart, dicht und schmutzabweisend, häufig mit dichter Unterwolle. Die rauhaarigen Vertreter müssen regelmäßig getrimmt werden, damit das Haar die oben genannten Eigenschaften behält. Durch seine handliche Größe von 31 bis 38 cm bei einem Gewicht von 6-9 kg ist er sprichwörtlich „a big dog in a small package“.
Ansonsten sind die PRT anspruchslose und robuste Hunde, welche gerne dicht bei ihrem Menschen sein wollen. Sie verfügen über große Härte und Schärfe im jagdlichen Einsatz, jedoch sind sie eher führerweich und vertragen keine harte Hand.
Der Familie und Kindern gegenüber sind sie äußerst stabil, stets lustig, verschmust und bis ins hohe Alter verspielt. Bei der Jagdausübung zeigen sie sich mutig, unerschrocken, schneidig und ausdauernd. Dabei allerdings auch sehr führig mit viel Jagdverstand.
Der Parson eignet sich hervorragend für aktive Menschen, die einen toughen Jagdbegleiter und loyalen Familienhund suchen.
Text: Dr. Gesche Pinke